Sparkassenpräsident Dr. Matthias Neth: „Sparkassen stehen an der Seite der Kundinnen und Kunden und weiten verantwortungsvolle Kreditvergabe aus“

Die 50 Sparkassen in Baden-Württemberg verzeichneten im ersten Halbjahr 2024 eine positive Geschäftsentwicklung. Die Bilanzsumme stieg auf 244,3 Mrd. Euro. Das sind 1,2 Prozent mehr als zum Halbjahr 2023. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres haben die Sparkassen ihren Kreditbestand ausgeweitet. Ende Juni standen Kredite mit einem Volumen von 165,6 Mrd. Euro in ihren Büchern. Das sind 1,1 Prozent mehr als Mitte 2023. Das Neugeschäft stieg um 3,8 Prozent auf 11,5 Mrd. Euro. „Die Nähe zu ihrer Kundschaft und ihre gute Marktkenntnis vor Ort ermöglichen es den Sparkassen, verantwortungsvoll Kredite zu vergeben, auch wenn die Wirtschaft derzeit praktisch auf der Stelle tritt“, so Dr. Matthias Neth, Präsident des Sparkassenverbands Baden-Württemberg (SVBW), bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen heute in Stuttgart. „Sparkassen stehen eng an der Seite ihrer Kundinnen und Kunden, gerade auch im Mittelstand, und begleiten sie bei den anstehenden Investitionen.“

Pressemitteilung

Unternehmenskredit: Viele Unternehmen fahren mit angezogener Handbremse und stellen Investitionen zurück. Weitere Reformschritte notwendig

Im Kreditgeschäft mit Unternehmen und Selbständigen mussten die Sparkassen jedoch ein geringeres Neugeschäft hinnehmen. Die Neuzusagen lagen in den ersten sechs Monaten 2024 bei 6,4 Mrd. Euro und damit 7,1 Prozent unter dem Wert von Mitte 2023. „Viele Unternehmen im Land fahren aktuell mit angezogener Handbremse und schieben Investitionen auf. Die Sparkassen stehen bereit, zusätzliche Investitionen zu finanzieren“, so Dr. Neth. Der Ball liege jetzt aber im Feld der Politik. „Das Wachstumschancengesetz im Bund ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, um die Wirtschaftstätigkeit zu beleben. Die Energiepreise sind gesunken, das ist eine gute Entwicklung. Viele weitere Reformschritte sind jedoch notwendig, um ausreichend Investitions- und Arbeitsanreize zu schaffen und die Infrastruktur wieder auf Vordermann zu bringen. Dazu muss an vielen Stellschrauben gedreht werden. Dazu gehören steuerliche Erleichterungen für Investitionen ebenso wie ein Bürokratieabbau oder die Flexibilisierung des Arbeitsmarkts.“

Wohnungsbaufinanzierung: Neugeschäft steigt, Talsohle wird durchschritten. Bau- und Immobilienbranche brauchen dringend weitere Impulse

Bei der Immobilienfinanzierung sehen die Sparkassen erste Anzeichen der Verbesserung. Das Neugeschäft mit Wohnungsbaufinanzierungen sowohl privat als auch gewerblich, ist auf 5,3 Mrd. Euro gestiegen. Das ist ein Plus von 22,8 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2023. Damals war das Neugeschäft um 60 Prozent auf 4,3 Mrd. Euro eingebrochen. Dr. Neth: „Das Neugeschäft hat auf niedrigem Niveau zugelegt. Das ist ein erstes Anzeichen dafür, dass die Talsohle durchschritten wird. Die Trendwende am Bau steht allerdings noch aus. Die Immobilien- und Baubranche brauchen dringend weitere Impulse. Sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene sollten zügig weitere Maßnahmen beschlossen werden.“

Von Januar bis Juni 2024 ist der Bestand der Kundeneinlagen bei den Sparkassen erneut gewachsen. Im Vergleich zum Juni 2023 kamen 2,7 Milliarden Euro dazu. Das ist ein Plus von 1,6 Prozent. Zum Stichtag 30. Juni 2024 vertrauten die Menschen in Baden-Württemberg ihren Sparkassen mehr als 171 Milliarden Euro an.

Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen ist Vorreiterin beim Sparbrief „Impulsgeber Energienetze“

Die Sparkassen-Finanzgruppe Baden-Württemberg hat es sich auf die Fahnen geschrieben, die Transformation der Wirtschaft aktiv zu begleiten. Dazu gehört, dass sich die Gruppe in bislang einzigartiger Art und Weise für die Transformation der Energieversorgung in Baden-Württemberg engagiert hat. Das Südwestkonsortium unter Führung der SV SparkassenVersicherung mit mehr als 30 Sparkassen, Banken, Versicherungen und Körperschaften aus Baden-Württemberg hat 2023 einen Anteil von 24,95 Prozent an TransnetBW erworben. Das Engagement soll bis hin zu den Kundinnen und Kunden von Sparkassen verlängert werden, und zwar mit Spar- und Anlageprodukten, die die Kunden im Wissen um die TransnetBW Beteiligung eingehen können. „Nach einer intensiven Vorbereitungsphase im Verband wird nun die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen Vorreiterin beim Sparbrief „Impulsgeber Energienetze“ sein. Sie wird als erste Sparkasse diesen Sparbrief im Rahmen eines Pilotprojektes anbieten“, so Dr. Neth bei der Pressekonferenz. Die Schulungen der Beraterinnen und Berater sollen in Kürze beginnen. Das Angebot soll im Herbst den Kundinnen und Kunden vorgestellt werden.

Neues Bezahlverfahren wero ergänzt das Angebot der Sparkassen

Als „optimale Ergänzung“ der Angebotspalette der Sparkassen sieht Ralf Bäuerle, Verbandsgeschäftsführer des SVBW, den neuen Zahlungsdienst wero, der vor kurzem an den Start gebracht wurde. „Mit wero können die Sparkassen ein Bezahlverfahren anbieten, das direkt am Girokonto ansetzt und in Echtzeit Geld von Konto zu Konto übermittelt. Ab Herbst erfasst das grenzüberschreitende wero Länder mit 177 Mio. Einwohnern in Europa. Einfach, schnell, sicher und grenzüberschreitend ist dies für unsere Kundschaft eine wichtige Ergänzung. Zudem bietet wero für die Zukunft zahlreiche attraktive Weiterentwicklungen an“, sagte Bäuerle.

Die Sparkassen in Baden-Württemberg sind mit 5,4 Millionen Girokonten, davon 4,9 Millionen Privatgirokonten Marktführer in Baden-Württemberg. Die Online-Quote bei Privatpersonen liegt bei 72 Prozent. Anders gesagt: Von 100 Girokontobesitzern nutzen 72 Personen das Online-Banking ihrer Sparkasse. Mehr als 2,1 Millionen Menschen nutzen die Sparkassen-App für ihre Finanzgeschäfte. „Der digitale Zugang zu den Sparkassen ist weiterhin auf dem Vormarsch. Neue Angebote wie wero tragen entscheidend zur Attraktivität des mobilen und Online-Angebots der Sparkassen bei.“ Gleichzeitig bleibt die Filiale bei den Sparkassenkundinnen und -kunden weiterhin gefragt.

Über die Sparkassen in Baden-Württemberg:
Die 50 regionalen und wirtschaftlich selbständigen Sparkassen bilden den Kern der Sparkassen-Finanzgruppe Baden-Württemberg. Mit 1.712 Geschäftsstellen bieten sie für jeden und jede im Land moderne Finanzdienstleistungen ‒ in den Großstädten und Ballungszentren ebenso wie im ländlichen Raum. Dabei können sich die Sparkassen auf ihre leistungsfähigen Produktspezialisten aus dem eigenen Verbund stützen: auf die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), die LBS Landesbausparkasse Süd, die SV SparkassenVersicherung, aber auch auf die Expertise der DekaBank, der Deutschen Leasing und der DSV-Gruppe. Die Institute der Sparkassen-Finanzgruppe Baden-Württemberg vergeben rund 40 Prozent aller Kredite an Unternehmen und Selbständige und rund 66 Prozent der Handwerkskredite. Sie finanzieren jede zweite Unternehmensgründung im Land. Das macht sie zum Mittelstandsfinanzierer Nummer eins. Führende Marktanteile haben die Sparkassen auch im Privatkundengeschäft. Sie sind der erste Ansprechpartner in allen Finanzfragen für die Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg.

Über den Sparkassenverband Baden-Württemberg:
Der Sparkassenverband Baden-Württemberg (SVBW) fördert das öffentliche Sparkassenwesen und die Zusammenarbeit innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe. Er stärkt die Position der 50 baden-württembergischen Mitgliedssparkassen als Dienstleister für ihre Kunden und verbessert gemeinsam mit den Sparkassen das Service- und Produktangebot. Der SVBW unterstützt die Sparkassen bei der Ausrichtung auf veränderte Rahmenbedingungen und ermöglicht den gemeinschaftlichen öffentlichen Auftritt mit den Verbundunternehmen.

Michaela Roth

Leiterin Kommunikation & Pressesprecherin

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